Was ist eine Bartholin-Zyste?

Was ist eine Bartholin-Zyste?

Die Bartholin-Drüsen befinden sich auf beiden Seiten der Vagina, in der Nähe des äußeren Eingangs. Normalerweise sind sie nicht sichtbar und produzieren eine geringe Menge an Flüssigkeit, die die Vagina befeuchtet. Wenn einer dieser Drüsenkanäle blockiert ist – oft durch ein verstopftes Sekret oder eine Entzündung – kann sich eine Zyste bilden. Diese Zyste kann klein und schmerzlos sein oder sie kann sich infizieren und zu einem schmerzhaften Abszess führen.

 

Wie entsteht eine Bartholin-Zyste?

Eine Bartholin-Zyste entsteht, wenn der Ausführungsgang einer Bartholin-Drüse blockiert wird. In den meisten Fällen ist dies das Resultat von:

  • Verstopfung der Drüse durch dickflüssiges Sekret
  • Bakterielle Infektionen, die den Drüsenkanal verengen
  • Sexuell übertragbare Infektionen (wie Chlamydien oder Gonorrhoe), die zu Entzündungen führen können
  • Gelegentlich kann eine Bartholin-Zyste auch ohne erkennbare Ursache entstehen. Die Blockierung führt dazu, dass sich die Flüssigkeit staut, was schließlich die Bildung einer Zyste verursacht.

 

Symptome einer Bartholin-Zyste

Nicht jede Bartholin-Zyste verursacht Symptome. In vielen Fällen bleibt sie unbemerkt. Wenn jedoch Symptome auftreten, können diese umfassen:

  • Schwellung oder eine Beule an einer der Schamlippen, meist in der Nähe des Vaginaleingangs
  • Schmerzen oder Empfindlichkeit, insbesondere beim Sitzen, bei körperlicher Aktivität oder beim Geschlechtsverkehr
  • Rötung und Schwellung, wenn sich eine Zyste entzündet und zu einem Abszess wird
  • Eiter oder Flüssigkeit, die aus der Zyste austreten kann, wenn sie aufbricht
  • In einigen Fällen kann die Zyste so groß werden, dass sie spürbar unangenehm wird, was zu einer veränderten Lebensqualität führen kann.

 

Behandlungsmöglichkeiten für eine Bartholin-Zyste

In vielen Fällen sind Bartholin-Zysten harmlos und verschwinden von selbst. Wenn jedoch Symptome auftreten oder sich eine Infektion entwickelt, gibt es verschiedene Behandlungsoptionen:

 

  1. Warme Kompressen

Eine einfache Methode zur Linderung von Beschwerden besteht darin, warme Kompressen auf die betroffene Stelle zu legen. Die Wärme kann helfen, die Zyste zu erweichen und den Abfluss der Flüssigkeit zu erleichtern.

 

  1. Medikamentöse Behandlung

Bei einer bakteriellen Infektion, die eine Bartholin-Zyste verursacht hat, kann dein Arzt oder deine Ärztin Antibiotika verschreiben, um die Infektion zu bekämpfen. Dies ist besonders wichtig, wenn die Zyste zu einem Abszess wird.

 

  1. Drainage des Abszesses

Wenn die Zyste entzündet und mit Eiter gefüllt ist, kann es notwendig sein, den Abszess zu entleeren. Dies wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt, um den Abszess zu öffnen und den Eiter abfließen zu lassen.

 

  1. Chirurgische Entfernung

In schwereren Fällen oder bei wiederholten Zystenbildungen kann eine chirurgische Entfernung der Bartholin-Drüse oder der Zyste in Erwägung gezogen werden. Diese Entscheidung hängt von der Häufigkeit der Zystenbildung und der Schwere der Symptome ab.

 

  1. Marsupialisation

Dies ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Zyste geöffnet und der innere Rand des Hohlraums an die Haut genäht wird, um den Abfluss zu fördern. Diese Methode kann helfen, das erneute Auftreten von Zysten zu verhindern.

 

Prävention von Bartholin-Zysten

Es gibt keine garantierte Methode zur Verhinderung der Entstehung einer Bartholin-Zyste, aber einige Maßnahmen können das Risiko verringern:

  • Regelmäßige Hygiene: Eine gute Hygiene im Intimbereich kann helfen, Infektionen zu vermeiden, ohne den Bereich zu überreinigen.
  • Verwendung von Kondomen: Das Verwenden von Kondomen beim Geschlechtsverkehr kann das Risiko sexuell übertragbarer Infektionen verringern, die eine Bartholin-Zyste verursachen könnten.
  • Gesunde Lebensgewohnheiten: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf können dein Immunsystem stärken und Infektionen vorbeugen.

 

Wann solltest du einen Arzt aufsuchen?

Die meisten Bartholin-Zysten sind harmlos und können zu Hause behandelt werden. Du solltest jedoch einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, wenn:

  • Die Zyste schmerzhaft oder stark angeschwollen ist
  • Du eine Zyste zum ersten Mal entdeckst und dir Sorgen machst
  • Du Fieber hast oder Anzeichen einer Infektion (z. B. Eiter, Rötung) bemerkst
  • Die Zyste immer wiederkommt oder wächst

 

Fazit

Eine Bartholin-Zyste ist in der Regel keine ernsthafte Erkrankung, kann aber unangenehm sein. Wenn du Beschwerden hast, gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können, die Symptome zu lindern oder die Zyste zu entfernen. Wie bei jeder gesundheitlichen Veränderung ist es wichtig, auf deinen Körper zu hören und bei Bedarf professionelle medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Denke daran, dass es völlig normal ist, Fragen zu deiner intimen Gesundheit zu haben – du bist nicht allein!

Alles Gute

Melanie Winkler