Zytologischer Befund vs. histologischer Befund – Was ist der Unterschied beim Pap-Abstrich und der Kolposkopie?
Wenn es um die Diagnose von Veränderungen im Gebärmutterhals geht, spielen der Pap-Abstrich und die Kolposkopie eine zentrale Rolle. Ein histologischer Bericht und ein zytologischer Bericht unterscheiden sich grundlegend in Bezug auf die Art des untersuchten Materials, die diagnostischen Möglichkeiten und ihre Anwendung im Kontext von Pap-Abstrichen und Kolposkopie.
Zytologischer Bericht (Pap-Abstrich)
- Der Pap-Abstrich ist eine zytologische Untersuchung, bei der Zellen des Gebärmutterhalses entnommen werden, um auf veränderte Zellen oder Vorstufen von Krebs zu prüfen.
- Der zytologische Bericht bewertet die entnommenen Zellen direkt unter dem Mikroskop. Hier geht es um Veränderungen in der Zellstruktur – zum Beispiel, ob die Zellen Anzeichen von Dysplasie (geänderte Zellstruktur) oder Krebszellen aufweisen.
Material: Einzelne Zellen oder kleine Zellverbände, die aus ihrem Gewebeverband gelöst wurden (z. B. durch Abstriche, wie beim Pap-Test).
Untersuchung: Mikroskopische Analyse der Zellmorphologie, um Anomalien wie Dysplasien oder Hinweise auf Krebs zu erkennen.
Vorteile: Nicht-invasiv, schmerzfrei und einfach durchzuführen (z. B. Pap-Abstrich). Schnell verfügbar und kostengünstig.
Einschränkungen: Beschränkt auf die Beurteilung einzelner Zellen; Gewebestrukturen können nicht analysiert werden.
Geringere diagnostische Aussagekraft bei unklaren oder grenzwertigen Befunden, was oft eine weitere Abklärung erfordert (z. B. Biopsie)
Histologischer Bericht (Kolposkopie während der Dysplasiesprechstunde)
- Wenn der Pap-Abstrich auffällige Veränderungen zeigt, wird häufig eine Kolposkopie durchgeführt, bei der die Haut des Gebärmutterhalses genauer unter einem speziellen Mikroskop betrachtet wird.
- Bei der Kolposkopie können Gewebeproben (Biopsien) entnommen werden. Diese Proben werden dann im Histologie-Labor untersucht, um die tieferen Gewebeebenen zu analysieren und festzustellen, ob es sich um bösartige Veränderungen handelt.
- Der histologische Bericht gibt Aufschluss darüber, ob die Gewebeproben Veränderungen wie Zellkarzinome oder Vorstufen enthalten und liefert eine genauere Diagnose.
Material: Gewebeproben, die durch Biopsie oder chirurgische Entnahme gewonnen werden.
Untersuchung: Analyse der Gewebestruktur und des Zellzusammenhangs, um Tumorinvasionen oder andere pathologische Veränderungen zu beurteilen.
Vorteile: Präzisere Diagnostik durch Untersuchung der Gewebearchitektur. Ermöglicht eine genauere Klassifikation von Läsionen (z. B. CIN2 vs. CIN3) und die Bestätigung verdächtiger zytologischer Befunde.
Einschränkungen: Invasiver Eingriff notwendig (z. B. Biopsie), der mit Schmerzen und Blutungen verbunden sein kann. Aufwendigere und zeitintensivere Aufbereitung
.Anwendung bei Pap-Abstrich und Kolposkopie
Der Pap-Abstrich ist eine zytologische Methode zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Bei auffälligen Befunden wird oft eine Kolposkopie durchgeführt, um verdächtige Bereiche genauer zu untersuchen.
Falls die Kolposkopie auffällige Läsionen zeigt, wird eine Biopsie entnommen, deren histologische Untersuchung als Goldstandard zur Bestätigung dient
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Fazit:
Zusammenfassend liefert der zytologische Bericht erste Hinweise auf Anomalien, während der histologische Bericht eine detaillierte Diagnose ermöglicht, insbesondere bei unklaren oder verdächtigen Befunden.