Was ist eine HPV-Infektion?
HPV umfasst eine Gruppe von mehr als 200 verschiedenen Virustypen. Einige davon sind hochgradige Virustypen (wie HPV 16 und HPV 18), die mit Gebärmutterhalskrebs und anderen Krebsarten in Verbindung stehen können. Andere Typen (wie HPV 6 und 11) verursachen Genitalwarzen, die in der Regel gutartig sind, aber unangenehm sein können. In vielen Fällen verläuft eine HPV-Infektion symptomfrei, und die meisten Infektionen heilen ohne eine Behandlung (Konisation) innerhalb von zwei Jahren aus.
Die HPV-Infektion wird hauptsächlich durch sexuellen Kontakt übertragen. Es gibt keine Möglichkeit, sich vollständig vor HPV zu schützen, aber der Einsatz von Kondomen kann das Risiko der Übertragung verringern.
HPV und Schwangerschaft: Wie wirkt sich eine Infektion auf werdende Mütter aus?
Im Allgemeinen hat eine HPV-Infektion in der Schwangerschaft keine ernsthaften Auswirkungen auf die Gesundheit der Mutter oder des Babys. Allerdings gibt es bestimmte Aspekte, die werdende Mütter im Zusammenhang mit HPV und der Schwangerschaft berücksichtigen sollten.
- Veränderungen durch das Schwangerschaftshormon
Während der Schwangerschaft verändert sich der Hormonhaushalt der werdenden Mutter, was das Immunsystem und die Schleimhäute beeinflussen kann. Diese hormonellen Veränderungen können dazu führen, dass bestehende Genitalwarzen größer werden oder vermehrt auftreten. Auch HPV-bedingte Zellveränderungen am Gebärmutterhals (wie eine Zervixdysplasie) können durch die hormonellen Schwankungen verstärkt werden.
Obwohl die Zellen des Gebärmutterhalses während der Schwangerschaft häufiger überwacht werden müssen, hat eine moderate Dysplasie in der Regel keinen direkten Einfluss auf die Schwangerschaft oder die Fruchtbarkeit.
- HPV und Genitalwarzen
Genitalwarzen, die durch HPV 6 und 11 verursacht werden, sind in der Schwangerschaft besonders relevant. Diese Warzen können durch die hormonellen Veränderungen größer und sichtbarer werden. In den meisten Fällen verursachen Genitalwarzen keine Probleme für die Schwangerschaft, außer dass sie unangenehm sein können. Wenn die Warzen jedoch im Bereich des Geburtskanals wachsen, können sie während der Geburt Beschwerden verursachen.
Wenn die Warzen den Geburtskanal blockieren oder Schwierigkeiten bei der Geburt bereiten, kann eine Bauchgeburt (Kaiserschnitt) empfohlen werden. Dies ist jedoch nur in seltenen Fällen notwendig, da die meisten Frauen ohne Komplikationen vaginal entbinden können.
- Übertragung des Virus auf das Baby
In sehr seltenen Fällen kann HPV während der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden. Dies passiert in der Regel nur, wenn die Mutter Genitalwarzen hat, die aktiv sind und im Geburtskanal liegen. Die Übertragung des Virus auf das Baby kann zu laryngealen Papillomen führen, einer seltenen Erkrankung, bei der Warzen im Bereich des Kehlkopfes des Babys auftreten. Diese sind meist gutartig, können jedoch in einigen Fällen Atemprobleme verursachen und müssen behandelt werden.
Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung auf das Baby während der Geburt ist jedoch äußerst gering. In den meisten Fällen zeigt das Baby keine Symptome oder gesundheitlichen Probleme. Die meisten Ärzte empfehlen, dass schwangere Frauen mit aktiven Genitalwarzen nach Möglichkeit bis zur Geburt mit ihren Ärzten und Hebamme besprechen, ob ein Kaiserschnitt die sicherere Option ist.
- HPV-Impfung während der Schwangerschaft
Wenn du schwanger bist, solltest du jedoch vermeiden, während der Schwangerschaft geimpft zu werden. Die Impfung wird in der Regel nicht während der Schwangerschaft empfohlen, da es an ausreichenden Studien zu den Auswirkungen auf das Baby fehlt.
Wann sollte eine schwangere Frau mit HPV ihren Arzt aufsuchen?
Obwohl die meisten HPV-Infektionen in der Schwangerschaft keine Probleme verursachen, gibt es bestimmte Symptome oder Situationen, in denen eine ärztliche Beratung notwendig ist:
- Vergrößerte oder schmerzhafte Genitalwarzen: Wenn die Warzen stark wachsen, schmerzhaft werden oder Probleme bei der Geburt verursachen könnten.
- Veränderungen am Gebärmutterhals: Wenn eine HPV-Infektion Zervixdysplasie oder andere Zellveränderungen verursacht hat, sollte der Gebärmutterhals regelmäßig überwacht werden.
- Blutungen oder ungewöhnlicher Ausfluss: Wenn du während der Schwangerschaft Blutungen oder einen ungewöhnlichen Ausfluss bemerkst, der auf eine Infektion oder Zellveränderungen hinweisen könnte, solltest du sofort deinen Arzt oder deine Ärztin konsultieren.
Fazit
Eine HPV-Infektion während der Schwangerschaft ist in der Regel kein Grund zur Sorge. In den meisten Fällen hat die Infektion keine Auswirkungen auf das Baby und die Mutter. Es ist jedoch wichtig, die HPV-Infektion während der Schwangerschaft regelmäßig überwachen zu lassen, insbesondere wenn Genitalwarzen oder Zellveränderungen im Gebärmutterhals festgestellt wurden.
Werdende Mütter sollten sich darüber im Klaren sein, dass HPV eine weit verbreitete und häufig behandelbare Infektion ist. Mit der richtigen medizinischen Betreuung und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen können die meisten Frauen mit HPV eine gesunde Schwangerschaft und Geburt erleben.
Wenn du HPV hast und schwanger wirst, sprich offen mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, um die besten Maßnahmen für deine Gesundheit und die deines Babys zu treffen.
Wenn es darum geht etwas für dein Immunsystem zu tun, damit es im Kampf gegen HPV besser zurecht kommt, dann sprich mich gerne an. Es gibt hier viele Möglichkeiten um dir zu helfen.
Alles Liebe
Melanie