Gebärmutterentfernung – Was Sie dazu Wichtiges wissen sollten!

Gebärmutterentfernung – Hysterektomie

 

Die Gebärmutterentfernung, die sogenannte Hysterektomie, ist eine medizinische Maßnahme bei diversen Erkrankungen der Gebärmutter.

Darunter können unter anderem starke Periodenblutungen, Endometriose, Myome, Blasen-, Scheiden- und Gebärmuttersenkung sowie Krebserkrankungen (Gebärmutterhalskrebs, Gebärmutterkrebs, Eierstockkrebs) fallen.

 

Manche Frauen sind selbst die Initiatorin für die Entfernung ihrer Gebärmutter, anderen bleibt nach einer Krebsdiagnose meist nichts anderes übrig.

 

Eben ob und wie die Gebärmutter entfernt wird, kann eine sehr individuelle Entscheidung sein. Dafür ist es wichtig sich den richtigen Arzt oder Ärztin seines Vertrauens zu suchen. Scheuen Sie sich bitte auch nicht eine zweite oder sogar dritte Meinung einzuholen. Diese steht Ihnen zu!

Scheuen Sie sich auch nicht, für eine gute ärztliche Beratung und Versorgung ein paar Kilometer weiter zu fahren. Denn sich wohlzufühlen bei so einer wichtigen Entscheidung und einem so intimen Eingriff ist hier sehr wichtig und auch für die Genesung ausschlaggebend. Hören Sie auf Ihre Intuition und nicht nur auf Ihren Verstand. Die Ärzte sollten sich für all Ihre Fragen ausreichend Zeit nehmen und Sie als mündige Patientin wahrnehmen. Treffen Sie Ihre Ärztewahl mit Bedacht und nehmen Sie sich dafür Zeit, falls dies mit Ihrer Diagnose vereinbar ist.

 

Ein Tipp für Endometriose-Patientinnen

 

Ein Tipp für Sie, wenn Sie aus Gründen Ihrer Endometriose-Erkrankung darüber nachdenken, sich Ihre Gebärmutter entfernen zu lassen. Suchen Sie sich ein zertifiziertes Endometriose-Zentrum. Diese Zentren wenden meist schonende OP-Techniken an und Ihre Gesundung kann sich schneller einstellen.

 

Vorbereitung auf die Hysterektomie (Gebärmutterentfernung)

 

Bereiten Sie Ihre Familie und Ihren Job auf die Zeit nach der Gebärmutterentfernung vor

 

Die Entfernung der Gebärmutter ist keine kleine und auch keine leichte Operation. Die anschließende Genesung mit sehr, sehr viel Schonung ist das A und O, um auch spätere Komplikationen zu vermeiden. In der Regel ist Frau mindestens 3 Wochen, wenn nicht bis zu 6 Wochen krankgeschrieben. Diese Krankschreibung sollte jede Frau auch wahrnehmen. Sollten Sie Kinder haben, die noch auf Ihre Hilfe angewiesen sind, holen Sie sich Unterstützung für Ihre Kinder und Ihren Haushalt. Im Notfall gibt es auch Haushaltshilfen, die die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen. Sprechen Sie vorab mit Ihrer Krankenkasse und der Familie und bitten Sie um Hilfe für den Alltag zu Hause. Vergessen Sie auch den Job nicht, egal ob selbstständig oder angestellt, auch hier sollten Sie für Vertretung sorgen. Denn vergessen Sie bitte auch nicht, für die acht bis zwölf Wochen nach dem Eingriff ist schweres Heben und Aktivität nicht erlaubt, langes Sitzen und Stehen, Einkaufstüten und Wäschekörbe sind tabu.

 

Ärztliches Vorbereitungsgespräch für die Hysterektomie

 

Vor dem Eingriff sind einige Untersuchungen und aufklärende Gespräche nötig. Im Krankenhaus gibt es die Vorstellung bei der Patientenaufnahme, der Besuch im Labor für die Blutabnahme, ggf. ein EKG bzw. Check-Up der Gesundheitsparameter. Die Gebärmutterspiegelung vor der OP, das OP-Aufklärungsgespräch und das Gespräch mit dem Anästhesisten dürfen auch nicht fehlen.

 

Gut zu wissen: Enddarm, Blase, Eierstöcke und Gebärmutter liegen sehr eng beieinander, hier gilt es sich gut aufklären zu lassen, um spätere Probleme zu vermeiden!

 

Narkosegespräch mit dem Anästhesisten

 

Vorab füllt jede Patientin einen Narkose-Fragebogen aus, der im Anschluss mit dem Narkosearzt besprochen wird. Kontrolle der Blutwerte und des Herzschlages gehören ebenfalls zum Termin. Sechs Stunden vor dem Eingriff darf nichts mehr gegessen, so auch zwei Stunden vorher nichts mehr getrunken werden. Hier bitte genau auf die Anweisungen des Arztes achten um Komplikationen während der Narkose zu vermeiden. Sollten Sie sehr aufgeregt vor der OP sein oder auch große Angst haben, dann bitten Sie den Arzt um ein Beruhigungsmittel unmittelbar vor dem Eingriff, auch die Naturheilkunde kann hier unterstützen, sprechen Sie mich gerne an.

 

Die Gebärmutterspiegelung findet ein paar Tage vor der OP statt

 

Wohl nicht jeder Arzt bzw. Ärztin nimmt vor der Hysterektomie eine Gebärmutterspiegelung vor. Wenn doch, werden bei dieser Proben aus der Gebärmutterschleimhaut entnommen, um bösartige Erkrankungen in der Gebärmutter auszuschließen. Der Eingriff findet fast immer unter Vollnarkose statt und dauert ca. 30 bis 60 Minuten.

Der Gebärmutterhals wird aufgedehnt, eine Kochsalzlösung für eine bessere Sicht wird eingeführt, genauso wie eine Kamera für eine gute Beurteilung und die Abtragung von Gebärmutterschleimhaut mittels Schlinge am Ende der Kamera. Neben dem Abtragen von Gewebe in der Gebärmutter und dem Gebärmutterhals wird auch beurteilt, ob sich Myome oder Polypen in der Gebärmutter befinden. Im Anschluss nach dem Eingriff ist Frau mobil. Es kann zu leichten Blutungen und Krämpfen kommen. Der Eingriff wird ambulant durchgeführt. Das Ergebnis der Zelluntersuchung liegt nach ca. einer Woche vor.

 

Der Tag vor der Gebärmutterentfernung

 

Am Tag vor der Gebärmutterentfernung geht es darum, die richtigen Dinge in den Klinikkoffer zu packen. Bedenken Sie, dass Sie nach der OP nicht schwer heben dürfen, vielleicht wäre ein Rollköfferchen das Beste, noch besser wäre es allerdings, wenn Sie nach Ihrer Entlassung auch wieder abgeholt werden.

Die richtige Kleidung sollte gut bedacht werden, denn nach der OP müssen Sie noch mit einer Drainage, dem Blasenkatheter, einem Infusionszugang und einem Wundpflaster umgehen können. Denken Sie auch an warme Füße und packen Sie sich warme Socken ein. Hausschuhe dürfen auch nicht fehlen. Ein Morgenmantel kann ganz hilfreich sein, sowie eventuell eine Schlafbrille und Ohrstöpsel, ggf. eine Wärmflasche. Einmalslips nach solch einer OP, die mit Wundfluss einhergeht, stellt in der Regel die Klinik zur Verfügung. Sicherheitshalber können Sie ein paar alte Slips einpacken.

 

Vergessen Sie nicht Ihre Medikamente mitzunehmen, die Sie ggf. regelmäßig einnehmen müssen und diese auch der Klinik mitzuteilen. Waschbeutel und Kosmetik nach Bedarf natürlich auch einpacken. Für Unterhaltung sorgt in der Regel ein TV auf dem Zimmer oder Besuch, aber auch ein Buch, Zeitschriften oder Hörbücher  und Meditation können ganz nützlich sein. Handykabel, gerne mit Verlängerung, falls die Steckdose zu weit weg ist. Etwas Bargeld und keine Wertsachen!

 

Besprechen Sie vorab auch die Intimrasur mit dem Krankenhaus. Wenn Sie nicht wollen, dass Ihnen hierbei eine Schwester zu nahe kommt, dann nehmen Sie die Rasur am Tag vor der OP selbst vor. Vielleicht gönnen Sie sich vor der Eingriff noch eine Kosmetikerin oder eine Fußpflege, dies ist nach der OP erstmal nicht so einfach möglich. Im Vorgespräch zur OP wird voraussichtlich die Entleerung des Darms empfohlen, bitte besprechen Sie, ob es sich um einen Einlauf oder um Zäpfchen handelt.

 

Tag der Gebärmutterentfernung

 

Nach dem Einchecken in der Klinik und dem Bezug des Zimmers werden Sie für die OP vorbereitet. Sie kleiden sich mit einem OP-Hemd an und ggf. kommt der oder der/die operierende Arzt/Ärztin noch einmal bei Ihnen vorbei um Fragen zu beantworten. Danach werden Sie in den OP-Raum gebracht und Sie treffen auf Pfleger und den Narkosearzt. Dieser legt Ihnen einen Zugang für die intravenöse Versorgung während der OP und nimmt Ihnen Ihre Angst. Wenn nötig lassen Sie sich noch in Ihrem Zimmer eine Beruhigungstablette geben. Bei einer Vollnarkose werden Sie künstlich beatmet, der Grund ist Ihre gelähmte Atemmuskulatur. Während der ganzen OP weicht die Narkoseärztin nicht von Ihrer Seite und überwacht Ihre Vitalzeichen. Am Ende der OP wird Ihnen der Beatmungsschlauch wieder entfernt. Vielleicht spüren Sie ein leichtes Kratzen im Hals oder sind ein wenig heiser. Nach der OP merken Sie eventuell ein Fremdgefühl in Ihrer Harnröhre bzw. Ihrer Blase. Dieses Gefühl kommt von dem Blasenkatheter, der Ihnen während der OP gesetzt wurde. Der Blasenkatheter bleibt in der Regel noch ein bis zwei Tage gesetzt, um zu überwachen, ob die Blase während der OP verletzt wurde, was sich mit Blut im Urin abzeichnen würde. Auch können sich Drainagen im Bauch befinden, die die Wundflüssigkeit aus dem Bauchraum ableiten.

 

Manchmal wehrt sich die Blase gegen den Katheter, der wie ein Fremdkörper auf sie wirkt. Dies merken Sie mit Schmerzen oder Krämpfen. Wenn dem so ist, bitten Sie die Ärztin darum, dass der Katheter Ihnen ggf. frühzeitig wieder entfernt werden darf. Die ersten Toilettengänge um Wasserzulassen können schmerzhaft sein. Der Katheter reizt die Schleimhäute in der Harnröhre und die Schließmuskeln. Trinken Sie viel Tee oder Wasser nach der OP um auch eventuelle Keime aus der Blase zu spülen. Ein harntreibender Blasentee kann hier helfen. Sollte es hier längerfristig Probleme geben, bietet die Naturheilkunde gute Möglichkeiten die Blasenreizung positiv zu Unterstützen. Sprechen Sie mich gerne an. Bitte vergessen Sie nicht, das Ihre Blase sehr nahe an der Gebärmutter liegt und sie sich erst einmal wieder richtig im kleinen Becken nach der OP eingewöhnen muss, wie auch ihr Darm.

 

Sollten Sie Schmerzen nach der OP haben, scheuen Sie sich nicht nach Schmerzmitteln zu fragen. Nach der OP kann es zu Wundfluss und Blutungen aus der Scheide kommen. Das ist nicht ungewöhnlich. Wird eine Gebärmutterhals-erhaltende OP vorgenommen, kommt es eher seltener zu Blutungen, da die Naht über dem Gebärmutterhals sehr fest ist, so kann kein Blut durch die Scheide fließen. Dafür füllt sich umso mehr der Drainagebeutel. Nicht erschrecken, denn hierbei handelt es sich meist um das Spülwasser, welches als Desinfektion für Ihr Becken benutzt wurde. Die Drainage wird in den tiefsten Punkt des Beckens gelegt, um nach der OP so schnell wie möglich Blutungen des OP-Feldes zu erkennen und auch beheben zu können. Die Drainage wird meist am nächsten Tag entfernt, um zu vermeiden, dass Erreger in den Bauchraum eindringen. Am Ende des OP Tages wird wahrscheinlich noch eine Thrombosespritze auf Sie warten um Blutgerinnsel zu vermeiden.

 

Die Tage nach der Gebärmutterentfernung

 

Es werden die Vitalzeichen überprüft, Fieber gemessen, Blut abgenommen, die Wunde angesehen und ggf. ein Ultraschall von Nieren und Harnleitern gemacht. Hier wird geprüft, ob auch keine OP-Verletzungen zurückblieben sind. Es kann sein, dass nach einem minimalinvasiven Eingriff Gas in den Bauchraum gepumpt wird. Dies hilft dem Chirurgen besser sehen zu können. Das können zwischen 2 und 7 Litern sein. Das Gas verteilt sich im Laufe der Zeit über die Schultern, den Rumpf bis zum Becken. Über den Darm wird das Gas nach und nach wieder ausgeschieden. Sie können in dieser Zeit unter Blähungen leiden, dies kann zu Schmerzen Ihrer Wunden im Bauchraum führen. Nach der OP sollte Sie ein Physiotherapeut besuchen, der Ihnen zeigt, wie sie nach der OP mit Ihrem Beckenboden umgehen und wie sie diesen Schritt für Schritt wieder trainieren können. Auch die Zeit nach der OP sollten Sie ihr Beckenbodentraining fortsetzen, gerne auch in einem dafür geeigneten Kurs. Beckenbodentraining kann für die Zukunft Blasen- und Scheidensenkung verhindern.

Die Aufenthaltsdauer in der Klinik nach der OP hängt von Ihrem gesundheitlichen Zustand ab. Meistens dauert dieser zwischen drei und sieben Tagen. Vor der Entlassung muss Ihr Stuhlgang wieder funktionieren und die Wundheilung in Ordnung sein. Es findet noch eine Abschlussuntersuchung statt mit Ultraschall, Wundbegutachtung und Abtastung.

 

Meistens werden die Frauen nach der Gebärmutterentfernung für erstmal drei Wochen krankgeschrieben, jedoch ist es nicht selten bis zu sechs Wochen zu Hause zu sein. Nehmen Sie sich so lange Zeit wie es eben braucht, bis Sie sich wieder ganz fit und gut wohl in Ihrem Körper fühlen. Kein schweres Heben, langes Stehen oder Sitzen sowie langes Gehen sind jetzt angeraten. Bitte klären Sie mit Ihrer Ärztin ab, wann es wieder Zeit ist zu Baden, Schwimmen oder in die Sauna zu gehen. Auch Sexualität und Intimität findet erst wieder statt, wenn  Sie bereit dazu sind. Aus ärztlicher Sicht sollten Sie sich damit mindestens sechs Wochen Zeit lassen um die Nähte im Inneren nicht zu sehr überzustrapazieren. Sprechen sie offen mit Ihrem Partner über Ihre gemeinsame Sexualität.

 

Schonen Sie sich bitte und geben Sie Ihnen und Ihrem Körper Zeit zu heilen. Vergessen Sie nicht, es wurde Ihnen ein Organ entfernt, das ist ein großes Trauma für Ihren Körper und Sie, welches er und Sie auf allen Ebenen gut verarbeiten müssen.

 

Gerne bin ich in der Zeit vor und nach der OP für Sie da! Ich unterstütze und begleite Sie, denn die Naturheilkunde kann hier eine gute Möglichkeit sein Sie bei Ihrer Genesung an die Hand zu nehmen. Ich freue mich auf unseren Kontakt und wünsche Ihnen bei einer bevorstehenden Gebärmutterentfernung alles alles Gute!

Ihre Melanie Winkler