Fachbegriffe aus der Gynäkologie einfach erklärt

Fachbegriffe, die Sie bei ihrem Frauenarzt / ihrer Frauenärztin immer wieder hören, hier verständlich erklärt.

Befunde aus der Gynäkologie sind für Sie als Patientin oft schwer zu lesen.
Hier eine kleine Hilfestellung und ein erster Überblick über die wichtigsten Fachbegriffe:

Was bedeutet ZYTOLOGIE:

Auch bekannt als Pap-Abstrich. Es ist eine routinemäßige Untersuchung Ihrer Zellen vom Gebärmutterhals. Die Untersuchung und Beurteilung wird im Labor am Mikroskop vorgenommen. Hier wird dahingehend unterschieden, ob eine Zervixdysplasie oder andere Auffälligkeiten am Gebärmutterhals und Muttermund vorliegen oder ob alles soweit gesund und in Ordnung ist.

Was bedeutet DYSPLASIE:

Sie bedeutet eine Veränderung Ihrer Zellen am Gebärmutterhals. Die Veränderung wird in unterschiedliche Grade unterteilt. Die Unterteilung in die einzelnen Pap-Werte kommt darauf an, wie ausgeprägt Ihre Zellveränderungen sind. Bei schweren Zellveränderungen wird oft eine Konisation empfohlen. (Beispiel-Pap-Werte: Pap I, Pap II a, Pap II p, Pap II g, Pap II e, Pap III p, Pap III g, Pap III e, Pap III x, Pap III D1, Pap III D2, Pap III D3, Pap IV a-p usw.)

Was bedeutet HISTOLOGIE:

Hier werden Gewebeproben im Labor aufgearbeitet. Dies geschieht unter dem Mikroskop. Diese Gewebeproben werden durch eine Biopsie am Muttermund und Gebärmutterhals in der Dysplasiesprechstunde gewonnen. Diese werden auch auf Veränderungen untersucht und klassifiziert. (z.B. in CIN I, CIN II, CIN III) Es wird hier auch zwischen einer unauffälligen Probe und einer Dysplasie unterschieden.

Was bedeutet ein POSITIVER HPV-TEST:

Ein Nachweis ist nicht sofort ein Grund für Beunruhigung. 80 Prozent der Erwachsenen machen 1x im Leben eine HPV-Infektion durch – unbemerkt und ohne Symptome. Nur ein Test kann humane Papillomaviren nachweisen. Bei ca. 10 % der betroffenen Frauen bleibt der Virus dauerhaft im Gewebe. Daraus kann sich eine Zellveränderung am Gebärmutterhals entwickeln. Bei wiederum 1-3% kann sich aus den Zellveränderungen eine Gebärmutterhalskrebsvorstufe oder ein Karzinom bilden. Daher ist es wichtig bei HPV-Infektion regelmäßig zur Vorsorge zu gehen und sich um eine gesunde Lebensweise, intakte Scheidenflora und ein starkes Immunsystem zu kümmern. Hierzu berate ich sehr gerne und spreche auch aus meinen persönlichen Erfahrungen mit HPV und Gebärmutterhalskrebs.

Was bedeutet ein NEGATIVER HPV-TEST:

Ein negativer HPV-TEST ist keine Garantie dafür, dass Sie keine Zellveränderungen am Muttermund oder dem Gebärmutterhals haben. Gebärmutterhalskrebsvorsorge ist auch hier wichtig. Es ist zwar ein gutes Zeichen aber denken Sie auch andere Infektionen, welche vorliegen können. Es gibt nämlich Zellveränderungen und Infektionen in der Vagina oder am Gebärmutterhals, die HPV unabhängig sind.

 

HPV – Was ist das überhaupt?

HPV bedeutet ausgesprochen das „Humane Papillomavirus“. Dieser Virus wird am häufigsten sexuell übertragen. HPV kann seine eigene Erbinformation (DNA) in die infizierte Zelle einschleusen. Dies kann dazu führen, dass die infizierte Zelle nun ununterbrochen neue Viren produziert und die HP-Viren sich so im Körper vermehren. Ein weiterer Nachteil kann sein, dass durch den Einbau der Virus-DNA das Erbgut der gesunden Zelle verändert wird und sich so unkontrolliert vermehren kann. Eventuell kann so eine Zervixdysplasie oder sogar Gebärmutterhalskrebs entstehen.

 

Ist der HPV-Typ wichtig?

Ungefähr 40 HPV-Typen sind es, die genitale Erkrankungen, wie Genitalwarzen (Kondylome) oder Gebärmutterhalskrebs und Gebärmutterhalskrebsvorstufen auslösen. Nicht alle Typen wirken gleich auf den Körper.

HPV wird in Hoch- und Niedrigrisikogruppen eingeteilt (High Risk / Low-Risk).

Hochrisiko HPV-Typen werden vom Immunsystem, unseren Abwehrkräften, bei etwa jeder 10. Infektion des Körpers nicht wieder entfernt, sondern verbleiben dauerhaft (länger als 12 Monate) im Gewebe, den Zellen. Die Medizin spricht in diesem Fall auch von einer persistierenden Infektion (=anhaltende Infektion), die Voraussetzung für die Entstehung von Zellveränderungen, der Zervixdysplasie, ist.

Bei Frauen, die mit Hochrisikotypen des HPV infiziert sind, entwickeln sich verhältnismäßig öfter Gebärmutterhalskrebsvorstufen, als beim Nachweis von Niedrigrisikogruppen.

Bei HPV-Niedrigrisikogruppen entwickeln sich häufiger Genitalwarzen, sogenannte Kondylome, die aber nicht gefährlich oder krebsauslösend sind.

 

In meinen Beratungen helfe ich Ihnen in Ruhe Ihren Befund verständlich zu erklären. Viele Ärzte nehmen sich dafür leider nicht genug Zeit. Auch besprechen wir, wie Sie sich und Ihr Immunsystem gut unterstützen können. Helfen Sie Ihrem Körper aktiv dabei sich gegen den HPV zu wehren. Ich freue mich auf den Kontakt mit Ihnen. Vereinbaren Sie gerne einen Termin mit mir hier über meine Homepage oder kontaktieren Sie mich per Mail oder Handy.

Alles Gute, Ihre Melnaie Winkler